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Prophylaxe für Kinder - vom Milchzahn zur gesunden Mundflora

Spätestens nach dem 8. Lebensmonat bekommt ein Säugling seine ersten Milchzähne. Im Vergleich zu den zweiten Zähnen, sind Dentin und Schmelz der Milchzähne dünner und nicht so stark mineralisiert. Dies hat zur Folge, dass Karies sich umso schneller ausbreiten kann. Bereits im Kleinkindalter sollten Sie daher an eine korrekte Zahn- und Mundhygiene denken. Viele Eltern stellen sich dabei die Frage, wie eine solche Mundhygiene idealerweise auszusehen hat. Nachfolgend informieren wir Sie über die wichtigsten Grundlagen für eine Prophylaxe bei Kindern.

Idealerweise setzt sich eine erfolgreiche Prophylaxe auch bei Kindern aus vier Säulen zusammen, nämlich aus:

  • Korrekter häuslicher Mundhygiene
  • Zahnfreundlicher Ernährung
  • Zahnärztlicher Vorsorge
  • Fluoridierung der Zähne
Prophylaxe für Kinder

Prophylaxe-Tipp 1: Häusliche Mundhygiene der Kinder

Auf eine korrekte Mundhygiene sollten Sie bereits bei Säuglingen achten, da die Mundflora in diesem Alter höchst sensibel ist. Nach der Geburt sind Karies auslösende Bakterien noch nicht in der Mundhöhle vorhanden, jedoch handelt es sich bei Karies um eine bakterielle Infektionserkrankung. Die pathogenen Bakterien können daher leicht auf den Säugling übertragen werden, zum Beispiel durch das Ablecken des Schnullers, das Vorkauen des Essens oder durch das Ablecken des Bestecks vor dem Füttern des Säuglings. Aus diesen Gründen sollten Sie den Schnuller Ihres Säuglings nicht in den Mund nehmen und ein eigenes Essbesteck zum Füttern Ihres Kindes verwenden.

Es ist empfehlenswert, Ihr Kind bereits im frühen Alter an das Zähneputzen zu gewöhnen. Dies kann man zum Beispiel tun, indem man Lippen und Mundhöhle vorsichtig mit einem sauberen Tuch reinigt, das man sich um die Fingerkuppe gewickelt hat. Der Säugling ist so bereits an Säuberungsmaßnahmen im Mund gewöhnt und kann sich später auch schneller ans Zähneputzen gewöhnen.

Sind die ersten Milchzähne vorhanden, sollten Sie die Zahnzwischenräume des Kindes neben der Reinigung mit Zahnbürsten auch mit Zahnseide säubern. Das tägliche Zahnreinigungsritual zur Prophylaxe sollte dabei positiv besetzt sein und kein Gefühl des Zwangs verursachen. Man kann beispielsweise Handpuppen beim Reinigen der Zähne einsetzen, mit den Kinder motivierende Zahnputzlieder singen, Puppen und Plüschtieren ebenfalls die Zähne putzen, und so weiter. Solange das Kind den sicheren Umgang mit der Zahnbürste und Zahnseide noch nicht erlernt hat, ist es sinnvoll, als Elternteil zu kontrollieren, nachzubessern und wenn möglich zu zu loben. Motivation ist hierbei das Zauberwort. Besorgen Sie sich beispielsweise kleine Aufkleber. Jedes gute Zähneputzen führt zu einem Sticker in einem Zahnfee Kontrollheft. Bei 10 Stickern (Zielvorgabe für das Kind) gibt es eine kleine Belohnung welche das Kind von nun an stets mit gutem Zähneputzen in Verbindung bringt. Nach dem Zähneputzen sollte nichts mehr gegessen werden und nichts Zuckerhaltiges mehr getrunken werden.

Prophylaxe-Tipp 2: Zahnfreundliche Ernährung auch für Kinder

Essentiell für gesunde Zähne ist nicht nur die tägliche Zahnpflege, sondern auch eine möglichst zahnfreundliche Ernährung. Eine gesundheitsbewusste, ausgewogene Ernährung kommt diesem Ideal meist schon recht nahe. Dies bedeutet vor allem, dass auf zuckerhaltige und sehr säurehaltige Lebensmittel im Sinne der Prophylaxe verzichtet werden sollten. Die Ernährung sollte möglichst abwechslungsreich sein, das heißt, viele Geschmackrichtungen abdecken und eine Vielfalt an Lebensmittelkategorien beinhalten. Dadurch entwickelt das Kind schon früh ein Interesse an geschmacklich vielseitiger und dennoch gesunder Ernährung. Häufiges Naschen zwischen den Mahlzeiten, vor allem süßer Nahrungsmittel, sollte im Sinne der Prophylaxe unterbunden werden. Je zuckerfreier die Ernährung, desto eher erhalten die Zähne Chancen, sich zwischen den Essenszeiten zu remineralisieren.

Zudem ergaben erste Untersuchungen in der zahnmedizinischen Forschung, dass sich Probiotika positiv auf die Mundflora auswirken können. Hervorgestochen haben dabei vor allem Laktobazillen bzw. Bifidobakterien. Auch weitere probiotische Laktobazillen-Stämme sind in der Lage, die Bildung pathogener Bakterien zu hemmen. Vermutlich erfolgt dies aufgrund der Entstehung eines sauren Milieus und der Wirkung von Wasserstoffperoxid bzw. Bacteriocin. Laut derzeitigem Wissensstand ist es daher empfehlenswert, probiotische Lebensmittel zu konsumieren.

Prophylaxe-Tipp 3: Zahnärztliche Vorsorge

Gerade im Kindesalter ist ein baldiger Zahnarztbesuch sinnvoll. Viele Kinder haben Angst vorm ersten Zahnarzttermin, gleichzeitig neigen Kinder zu Begeisterung und Neugierde. Daher können Kinder mit dem nötigen Einfühlungsvermögen gut an Zahnarztbesuche gewöhnt werden.

Im Rahmen der Vorsorge erfolgt eine Erstbegutachtung der Zähne sowie eine kindgerechte, motivierende Schulung hinsichtlich korrekter Zahnpflege. So ist das Kind in der Lage, spielerisch die Wichtigkeit der Zahngesundheit zu erlernen.

Prophylaxe-Tipp 4: Fluoridierung der Zähne

Fluoride sind ein geeignetes Mittel, um die Zähne resistenter gegen Säure zu machen. Sie sind in der Lage, die Demineralisations-Phasen der Zähne zu verkürzen und gleichzeitig den schädlichen Stoffwechsel pathogener Bakterien zu hemmen.

Zunächst sollte eine Anamnese in der zahnärztlichen Praxis erfolgen. Hier werden mögliche bereits vorhandene Fluoridquellen (zum Beispiel Zahnpasta, Speisesalz, etc.) abgeklärt. Daraufhin werden unterschiedliche Möglichkeiten einer adäquaten Fluoridzufuhr für Kinder in Erwägung gezogen.

Für Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr beträgt der empfohlene Fluoridgehalt in der Zahnpasta etwa 1.000 ppm. Nach dem Durchbruch der Milchzähne kann der Fluoridgehalt auf etwa 1.500 ppm gesteigert werden. Außerdem ist die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz empfehlenswert.
Um den Fluoridgehalt bestmöglich an die Bedürfnisse Ihres Kindes anzupassen, ist ein ärztliches Gespräch sinnvoll.

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Jana Heck
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Ulrike Allef
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