Diese Frage stellen sich viele Patienten die sich entscheiden müssen, ob eine Wurzelkanalbehandlung an der Zahnwurzel durchgeführt werden soll, oder man den Zahn entfernen sollte.
Hierzu spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
Zu Letzterem haben Untersuchungen des Regenstrief Institue in den USA aktuelle statistische Erkenntnisse im Mai 2022 erbracht. Untersucht wurden die Langzeitergebnisse zu 46000 Patienten aus 99 Zahnarztpraxen.
Neben regionalen Unterschieden ergaben sich vor allen Dingen klare Unterschiede entsprechend des Wohlstands, des Versicherungsstatus und der damit verbundenen optimalen Versorgung eines durch Entzündung des Wurzelkanals betroffenen Zahnes.
Im Nordosten der USA, wo der Wohlstand statistisch am höchsten ist waren Wurzel behandelte Zähne mit 20.5 Jahren die der Zahn erhalten werden konnte fast doppelt so hoch wie im Rest des Landes, wenn der Zahn eine Wurzelkanalfüllung und nachfolgend eine Kunststofffüllung als Aufbau erhielt.
Nicht untersucht wurden die Aufbereitungsverfahren zur Zahnwurzel. Unsere eigene Erfahrung ist, dass die maschinelle Aufbereitung der Wurzelkanäle mit Sensoren nochmals deutlich die Erfolgsaussichten gegenüber der Wurzelbehandlung von Hand mit einer Feile verbessern.
Details und darüber hinausgehende individuelle Beratung erhalten Sie gerne bei einem persönlichem Termin.
Herzliche Grüße,
Ihre
Dr. med. dent. N. Degenkolb
Je nach Zahn und der damit verbundenen Anzahl von Zahnwurzeln dauert die Wurzelbehandlung selbst zwischen 30 Minuten und einer Stunde
Der Begriff maschinell ist Irre führend. Der Zahnarzt bedient noch immer von Hand das Gerät. Vorteil ist allerdings, dass auch sehr feine und gekrümmt Zahnwurzelgänge perfekt gefunden und gereinigt werden können. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit dass entzündetes Gewebe im Kanal verbleibt und sich später in den Kieferhöhlenbereich ausbreitet deutlich geringer.
Die meisten Zahnärzte verwenden noch eine Handfeile oder längere Aufsätze für das Turbinenhandstück. Moderne Geräte welche mit Sensoren reziprok (Vorwärts und Rückwärtsbohrbewegungen koordiniert) aufbereiten sind teuer und bedürfen Schulung und Erfahrung des Behandlers. Es lohnt sich dieses vorab einer Behandlung mit Ihrem Zahnarzt zu klären, weil Sie bessere Erfolgschancen für Ihren Zahn erzielen.
Der Zahn selbst hat nach der Behandlung keine Wurzeln /Nerven mehr im Zahn. Deshalb kannst Du keine Schmerzen mehr durch den ehemals entzündeten Zahn spüren. Möglich ist es jedoch, dass die Entzündung schon die Kieferhöhle erreicht hat. Das stellen wir durch ein Röntgenbild fest und würden dann zusätzlich zur Wurzelkanal Behandlung auch eine Wurzelspitzenresektion durchführen müssen. Das bedeutet dass man die Wurzelspitze und das entzündete Gewebe in der Kieferhöhle zusätzlich entfernen muss um einer Ausbreitung und Schmerzen vorzubeugen.
Enge und verwundene Wurzelkanäle sind sehr schwierig verlässlich mit einer Feile von Hand zu reinigen. Deshalb empfehlen wir unbedingt die maschinelle Aufbereitung, weil hiermit zuverlässig und mit Sensoren vermessen die gesamte Zahnwurzel gesäubert werden kann.
Eine Wurzelbehandlung ist nach dem Entfernen der entzündeten Nerven im Wurzelkanal und dem nachfolgenden Verfüllen endgültig abgeschlossen. Sollte der Zahn nachfolgend noch immer Schmerzen bereiten, hat die Entzündung entweder schon in die Kieferhöhle übergegriffen oder aber es gibt Probleme mit dem Zahnhalteapparat. Beides kann ohne Probleme später in einem zweiten Durchgang nachgeholt werden.